Abruzzos „Städte des Schweigens“: Die Geisterdörfer in den Apenninen
In den abgelegenen Bergregionen der Abruzzen gibt es zahlreiche verlassene Dörfer, die heute als „Geisterstädte“ bekannt sind.
Viele dieser Orte wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts aufgrund wirtschaftlicher Not, Abwanderung in die Städte und Naturkatastrophen aufgegeben. Ein prominentes Beispiel ist das Dorf Valle Piola in der Provinz Teramo, das seit den 1970er Jahren leer steht.
Diese Geisterstädte sind stille Zeugen einer vergangenen Zeit und erzählen Geschichten von ländlicher Armut, harter Arbeit und dem Überlebenskampf in einer rauen Umgebung. Historische Studien zu diesen verlassenen Orten sind selten, obwohl sie reich an kulturellen und sozialen Informationen sind. Sie geben Aufschluss darüber, wie das Leben in den Abruzzen im 19. und frühen 20. Jahrhundert organisiert war.
Einige der Dörfer, wie Rocca Calascio, ziehen mittlerweile Touristen und Filmemacher an, was teilweise zu einer Revitalisierung führt. Andere, wie Valle Piola, stehen vor dem völligen Zerfall.
Die Region hat mittlerweile Initiativen gestartet, um das Erbe dieser Geisterdörfer zu bewahren und ihre Bedeutung als kulturelles Kapital zu erkennen, aber systematische archäologische und historische Untersuchungen sind bisher noch rar.
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