Burgen und Festungen in Abruzzen: Meine Entdeckungsreise durch Geschichte und Architektur
Abruzzen hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen.
Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Burgen und Festungen, die sich wie steinerne Wächter über das Land erheben.
Auf meiner Reise durch diese geschichtsträchtige Region hatte ich das Vergnügen, einige der eindrucksvollsten Bauwerke zu erkunden.
Rocca Calascio – Die höchstgelegene Festung Italiens
Meine erste Station führte mich zur Rocca Calascio, die mit 1.460 Metern Höhe als die höchstgelegene Festung Italiens gilt. Die Fahrt dorthin war bereits ein Abenteuer für sich.
Enge Serpentinenstraßen schlängelten sich durch die atemberaubende Landschaft des Nationalparks Gran Sasso e Monti della Laga. Als ich die Ruine der Rocca Calascio erreichte, bot sich mir ein Anblick, der mir den Atem raubte.
Die Festung, die im 10. Jahrhundert erbaut wurde, erhebt sich majestätisch über die umliegenden Berge. Ihre einfachen, aber robusten Steinmauern erzählen Geschichten von Verteidigung und Schutz. Der Aufstieg zum Turm war etwas beschwerlich, aber jede Anstrengung wurde mit einem Panorama belohnt, das seinesgleichen sucht. Von hier aus konnte ich die schneebedeckten Gipfel des Gran Sasso-Massivs und die weiten Ebenen der Region überblicken.
Es war erstaunlich, sich vorzustellen, wie diese Festung einst ein wichtiger strategischer Punkt war. Heute zieht sie Abenteurer, Fotografen und Geschichtsliebhaber wie mich an. Ich setzte mich auf eine der alten Mauern, spürte den Wind auf meinem Gesicht und ließ die Magie des Ortes auf mich wirken.
Castello Piccolomini di Celano – Ein Hauch von Eleganz
Nach diesem rustikalen und naturverbundenen Erlebnis machte ich mich auf den Weg zum Castello Piccolomini di Celano. Dieses imposante Schloss aus dem 15. Jahrhundert thront über der Stadt Celano und beeindruckt durch seine elegante Architektur und seine ausgezeichnete Erhaltung.
Als ich die Festung betrat, fiel mir sofort die Kombination aus militärischer Funktionalität und raffinierter Eleganz auf. Die dicken Mauern und Wehrgänge zeugten von der Verteidigungsfunktion des Schlosses, während die prächtigen Innenräume den Einfluss der Renaissance widerspiegelten. Besonders faszinierend fand ich den Innenhof mit seinen harmonischen Arkaden.
Das Schloss beherbergt heute das Museo d'Arte Sacra della Marsica, ein Museum für sakrale Kunst. Ich verbrachte Stunden damit, die beeindruckende Sammlung von Gemälden, Skulpturen und religiösen Artefakten zu bewundern. Es war spannend zu sehen, wie die Kunstwerke die Geschichte und den Glauben der Region widerspiegelten.
Eine Reise durch die Zeit
Während meiner Reise durch Abruzzen entdeckte ich viele weitere Burgen und Festungen, jede mit ihrer eigenen Geschichte und ihrem eigenen Charme. In Civitella del Tronto besuchte ich eine der größten Festungsanlagen Europas. Ihre labyrinthartigen Wehrgänge und Bastionen ließen mich die strategische Bedeutung dieses Ortes im Laufe der Jahrhunderte erahnen.
Auch das Castello di Roccascalegna hinterließ einen bleibenden Eindruck. Auf einem steilen Felsen gelegen, wirkte es wie aus einem Märchen entsprungen. Der Legende nach soll hier einst ein grausamer Baron geherrscht haben, dessen Geist noch immer durch die Gemäuer spukt. Ob Wahrheit oder Fiktion – die Atmosphäre dieses Ortes war zweifellos geheimnisvoll.
Die Verbindung von Natur und Geschichte
Was mich an den Burgen und Festungen in Abruzzen besonders faszinierte, war die harmonische Verbindung von Natur und Geschichte. Viele dieser Bauwerke sind nicht nur Zeugnisse vergangener Zeiten, sondern auch Teil einer beeindruckenden Landschaft. Die Aussichtspunkte boten stets spektakuläre Blicke auf die umliegenden Berge, Täler und Dörfer.
Ich erinnere mich an einen Nachmittag, den ich auf den Mauern einer kleinen Festung verbrachte, umgeben von duftenden Wildkräutern und dem Gesang der Vögel. Es war ein Moment des Friedens und der Verbundenheit mit der Vergangenheit.
Kulinarische Genüsse und herzliche Begegnungen
Natürlich wäre meine Reise durch Abruzzen nicht komplett gewesen, ohne die kulinarischen Schätze der Region zu probieren. Nach einem langen Tag voller Entdeckungen kehrte ich oft in traditionelle Trattorien ein, wo ich mich mit lokalen Spezialitäten wie Arrosticini (gegrillte Lammspieße) und Pecorino-Käse verwöhnen ließ.
Besonders in Erinnerung blieb mir ein Abend in einem kleinen Dorf nahe der Rocca Calascio. Die Bewohner empfingen mich mit offenen Armen und erzählten mir Geschichten über ihre Heimat und die Bedeutung der Festungen für ihre Identität. Diese Begegnungen machten meine Reise noch wertvoller.
Abruzzen: Eine Reise, die im Herzen bleibt
Meine Entdeckungstour durch die Burgen und Festungen von Abruzzen war eine Reise durch Zeit und Raum. Jeder Ort erzählte seine eigene Geschichte und bot Einblicke in die reiche Kultur und Geschichte der Region. Die beeindruckende Architektur, die atemberaubende Natur und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen machten diese Erfahrung unvergesslich.
Ich werde noch oft an die stillen Momente auf den Festungsmauern, die spannenden historischen Entdeckungen und die kulinarischen Genüsse zurückdenken. Abruzzen hat mir gezeigt, dass Geschichte nicht nur in Büchern zu finden ist, sondern lebendig bleibt – in den Steinen alter Burgen, den Erzählungen der Menschen und den unvergesslichen Landschaften, die sie umgeben.
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